Dies ist der Blog für alle, die gutes Essen lieben und einen hohen Wert auf regionale Lebensmittel aus ökologischem Anbau legen.
Bio-Lebensmittel gibt es mittlerweile überall zu kaufen, egal ob in Bioläden, auf dem Wochenmarkt oder beim Discounter. Doch wie und wo genau werden die regionalen Bio-Lebensmittel eigentlich angebaut? Wie kann ich möglichst kostengünstig und mit gutem Gewissen Lebensmittel einkaufen oder sogar selber herstellen?
Diesen Fragen will ich nun hier nachgehen.

Samstag, 10. Mai 2014

Indoor Gardening II

Eine ganz einfache Methode für einen eigenen Kräutergarten in der Wohnung habe ich auch selber einmal ausprobiert. Hierbei wird einfach ein altes ausrangiertes Aquarium als Mini-Gewächshaus verwendet. Erstaunlicherweise haben viele noch so etwas im Keller rumstehen. Ansonsten gibt es kleine billige Aquarien schon ab ca. 13 € im Gartencenter
Anschließend soll das Aquarium mit Erde für das Indoor-Beet befüllt werden. Damit jedoch beim Gießen  keine Staunässe und kein Schimmel entstehen kann, habe ich mir folgendes Konzept überlegt: Das Wasser soll durch die Erdschicht in eine darunterliegende Schicht aus Kies und Sand fließen. Der Sand saugt die überschüssige Flüssigkeit am Boden auf. Zusätzlich wird die Erdschicht mit einem Netz von der Kiesschicht getrennt. Hierzu kann z.B. ein altes Fliegengitter verwendet werden. Das ganze sieht dann wie folgt aus:


Aquarium für die Kräuterzucht












Kräuter sind relativ anspruchslos an ihren Boden. Zum keimen reicht meist ein sandig-lehmiger Boden, der im Leipziger Raum fast überall zu finden ist. Für ein kräftiges Wachstum der Kräuter habe ich als Düngemittel unterhalb der lehmigen Erdschicht Komposterde ausgelegt. Hiervon reicht schon eine dünne Schicht, da der Nährstoffgehalt recht hoch ist. Von Düngemitteln und gekaufter Erde kann ich nur abraten. Laut Stiftung Warentest variiert gekaufte Erde sehr stark im Nährstoffgehalt und enthält oftmals zu wenig Nährstoffe. Bei den handelsüblichen Düngern besteht das gleiche Problem. Laut Ökotest enthalten viele Dünger weniger Hauptnährstoffe (Stickstoff, Phosphat und Kalium) als angegeben (bis 90%!) und mehr billige Mineralien (Magnesium und Schwefel). Außerdem wurden hohe Mengen an Dioxinen, Cadmium und Uran festgestellt. Daher denke ich, dass man mit einheimischer Erde ganz gut fährt. Wer selber keine Erde hat, kann beispielsweise bei ebay-kleinanzeigen nach Kompost, Erde oder Lehm suchen, denn viele Kleingärtner und Grundstückbesitzer bieten diese kostenlos zur Abholung an. 

Wenn das Aquarium befüllt ist, kann man nun mit der Bepflanzung starten. Dabei muss man beachten, welche Kräuter- und Gemüsepflanzen sich vertragen, da sie hier auf sehr engen Raum zusammenstehen. Sogenannte schlechte Nachbarn können sich im Wachstum behindern, ein Beispiel dafür ist Kopfsalat und Petersilie. Gute Nachbarn fördern ihr Wachstum gegenseitig und wehren Schädlinge ab. Ein beispielhafter Bepflanzungsplan könnte so aussehen:








Da Basilikum oft von Blattläusen befallen wird, sollte man Knoblauch oder auch Kapuzinerkresse in Nachbarschaft setzen. Knoblauch hält durch seinen Geruch jegliche Blattläuse fern. Kapuzinerkresse zieht Blattläuse an wodurch andere Pflanzen nicht befallen werden. Welche Kräuter und Gemüse noch zusammenpassen kann man z.B. hier finden: http://www.philognosie.net/index.php/article/articleview/1176/ oder http://www.biozac.de/biozac/biogart/mischkultur.htm . Allgemein würde ich jedoch nicht zu viele unterschiedliche Kräuter- und Gemüsearten in dasselbe Aquarium pflanzen.
Pflanzen, die ich schon selber ausprobiert habe und ganz gut in dem Aquarium wachsen, sind: Knoblauch, Kresse, Basilikum, Rucola, Petersilie, Liebstöckel und Schnittlauch ausprobiert. Mit Blattsalat hatte ich bisher jedoch noch keinen Erfolg.

Basilikum, Paprika, Kressesamen, Liebstöckel













Die schnellsten Erfolge liefert natürlich Kresse. Besonders schön an dem Aquarium ist, dass man bei einigen Pflanzen auch das Wurzelwachstum beobachten kann.

ausgewachsene Kresse












Der letzte wichtige Punkt für ein gutes Wachstum ist natürlich das Licht. Generell reicht für die Keimung eine kaltweiße bzw. tageslichtweiße Leuchtstoffröhre, die in den meisten einfachen Aquarien schon integriert ist. Da die Pflanzen für die Photosynthese blaues und rotes Licht benötigen, sollte man sich jedoch auf lange Sicht eine entsprechende Beleuchtung anschaffen, z.B. Gro-Lux-Lampen mit einem optimalen Lichtspektrum für Pflanzen. Benutzt man anstelle der Leuchtstoffröhre, eine LED-Lampe kann man natürlich noch etwas Stromkosten sparen.

Viel Erfolg beim Indoor Gardening!

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